Die LINKE feiert sich selbst

Die Linkspartei hat zwei neue Parteivorsitzende. Doch das ist zweitrangig. Zuerst kommt die Systemfrage. Eine Partei in einer repräsentativen, kapitalistischen Parteiendemokratie, die den „demokratischen Sozialismus“, d.h. den marktwirtschaftlichen aka kapitalistischen Sozialismus will, verspricht von Vornherein nichts Solides.

Das Ziel ist widersprüchlich. Sobald es erreicht würde, zerbräche es an seinen inneren Widersprüchen. Die darauf Zielenden werden dementsprechend den politischen Eiertanz ihrer Vorgänger*innen fortführen.

Ein soziales, gerechtes, solidarisches, friedliches, partizipatives System ist von der LINKE nicht zu erwarten.

Da muss man schon mindestens das Original wählen, d.h. eine kommunistische Partei (DKP oder MLPD). Die dürften aber nicht allein gelassen werden, weil sie sonst nur einen Parteienstaat schaffen würden wie UdSSR oder DDR.

Die Revolution muss von unten kommen. Parteien verwendet sie nur zur funktionalen Ausübung ihres Willens. Immer müssen die Menschen selber das Sagen haben. Nicht Funktionäre, sondern Räte sind das Wichtige.

So viel zur Theorie.

In der Praxis ist von der korrupten Lohnabhängigenschaft in Deutschland nichts dergleichen zu erwarten. Hier genießt man zu sehr die Früchte der Ausbeutung von Arbeitenden anderer Länder. Darum auch immer der Rechtsdrall, sobald Konkurrenz an die Fleischtröge drängt.

Lenin hat vor über hundert Jahren von der „Arbeiteraristokratie“ in Deutschland gesprochen, die ihre Vorteile „sozialchauvinistisch“* gegen alle anderen verteidigt. Damit hat er das heutige Erscheinungsbild der großen Gewerkschaften und Sozialdemokratie (SPD und LINKE) vorausgesagt.


(*) Chauvinismus meinte früher nicht nur übersteigerten Männlichkeitskult, sondern auch übersteigerten Nationalismus.